Das BfR teilt Anfang April 2024 mit:
Auf Ihre Anfrage, ob es beim Cannabis-Rauchen zu einer Gefährdung durch CO-Inhalation kommt: Dem BfR liegen keine Daten zur CO-Inhalation von Cannabis vor.
Auf die Anfrage, ob es beim Tabak- oder Cannabis-Rauchen zu einer Gefährdung durch eine CO-Inhalation kommt, teilt die BZgA im April 2024 mit: "Schauen Sie doch bitte einmal unter folgender Unterseite, ob das Ihre Fragen beantwortet: Rauchen-Info – Rauchen Gesundheit – COPD und andere Atemwegserkrankungen".
Zitate aus Physioklin im Anhang
Vor Einführung des Katalysators an Kraftfahrzeugen galt das Auto als wesentliche Quelle für CO in der Umwelt. Eine entsprechende Publikation aus 1990 wird hier angeboten, basierend auf eine Dissertation (von P. Schirmacher 1987).
Fazit damals: Die CO-Emission von Kfz kann nur durch die Benutzung von Katalysatoren reduziert werden, die verbindliche Vorschrift erfolgte zum 1. Januar 1989.
Seit 1981 mit Erscheinen des Buches von Pankow (3) wurde das Thema gut behandelt.
Im Anhang werden wesentliche Zitate aus Zander (4) wiedergegeben.
Die Zahlenangaben zum Zigarettenrauchen werden wie folgt zusammengefasst:
Fazit: Das Rauchen einer Zigarette kann – maximal – bis zu ca. 2,5 % COHb bilden.
In der Originalpublikation (4) finden sich COHb-Konzentrationen bei Rauchern.
Einige Literaturdaten zum Shisha-Rauchen:
Die im Deutschen Ärzteblatt 2019 (s.o.) publizierte Tabelle wurde von der Barmer Krankenkasse anschaulich dargestellt:
In dieser Tabelle bzw. ihrer Darstellung „Nikotinbombe“ sind die besonderen Verhältnisse des Shisha-Rauchens wie folgt beschrieben:
Im Gegensatz zur Zigarette mit einem Gasvolumen pro Zug im Mund von 50 ml (30-70) werden beim Shisha-Rauchen 500 ml (300-900) pro Zug in die Lunge aufgenommen.
Unterstellt, die CO-Konzentrationen sind dabei ähnlich oder gleich (3,5 % CO), dann werden pro Zug nicht 1,75 ml CO wie beim Zigaretten-Rauchen sondern 17,5 ml CO beim Shisha-Rauchen in die Lunge und damit automatisch ins Blut aufgenommen.
... wird im Vergleich zur Zigarette die zehnfache Menge an CO inhaliert. Diese Feststellung findet sich in vielen Veröffentlichungen.
Simulation – Nicht nachmachen!
1 Zug an einer üblichen Zigarette als Simulation eines Wasserpfeifen-Zuges: Statt 50 ml Zugvolumen aus der Zigarette jetzt 500 ml Zug aus der Wasserpfeife. Damit werden 3,5 % CO inhaliert in 500 ml, also ca. 15 ml CO (genau 17,5).
Dieser Eintrag an CO kann 100 ml Blut fast komplett mit CO sättigen und somit das Blut vollständig O2-frei machen. Bei einem Herzminutenvolumen von 5 Litern pro Minute machen 100 ml Blut etwas mehr als eine Herzaktion aus. Für die Dauer dieser Herzaktion gelangen nun ca. 100 ml Sauerstoff-freies Blut nach ca. 20 Sekunden (Weg von der Lunge zum Gehirn) im Gehirn an und erzeugen dort für eine kurze Zeit von wenigen Sekunden ein Gefühl von Schwindel, eine hypoxische Euphorie, die möglicherweise als Wirkung einer Wasserpfeifen-Rauchaktion fehlinterpretiert wird.
Eine chronische Hypoxie, hier infolge erhöhter CO-Hb-Konzentrationen, führt zu einer kompensatorischen Erhöhung der Hämoglobin-Konzentration des Menschen. Der Stimulus für die Produktion von Erythropoetin ist eine verminderte Sauerstoffsättigung (Hypoxie) in den Nierenarterien.
Wenn ein Langläufer eine zu hohe Hämoglobin-Konzentration aufweist, bekommt er eine Schutzsperre von Tagen: Hämoglobin-Werte über 16,0 g/dl bei Frauen und 17,0 g/dl bei Männern können Indizien für Doping sein. Diese Werte können gefährlich werden, weil die Viskosität (Fließverhalten) des Blutes zunimmt.
Erythropoetin (EPO) steht auf der Doping-Liste. Der Grund, warum heute EPO als Dopingmittel im Ausdauersport eingesetzt wird, ist die Erhöhung des Blutvolumens, der Erythrozyten- und damit Hämoglobin-Konzentration zur Steigerung der Sauerstoff-Transport-Kapazität. Eine Erhöhung der Hämoglobinkonzentration um 0,3 g/dl hat angeblich eine 1 % höhere Ausdauerleistungsfähigkeit zur Folge. 2012 starb der deutsche Amateur-Mountainbiker Frederik Zierke nachweislich an einer illegalen EPO-Einnahme. Auch eine natürliche Förderung der EPO-Bildung beim Höhentraining, auf ca. 2.000 m, wird praktiziert. Der menschliche Körper akklimatisiert sich an die Hypoxie in großen Höhen, indem er mehr EPO bildet. Diese Methode ist legitim, um im Wettkampf gute Ergebnisse zu erzielen.
Wie bereits für das Wasserpfeifen-Rauchen (Shisha) belegt, kann die Wirkung von Cannabis-Rauchen vorhergesagt werden. Die im Vergleich zum Zigaretten-Rauchen andere Rauchtechnik wird auch hier erneut beschrieben: Nicht 50 ml eines Lungenzuges mit ca. 3,5 % CO gelangen in die Lunge, sondern ein Atemzug von ca. 500 ml mit ca. 3,5 % CO. Nun werden ca. 15 ml CO pro Inhalation ins Blut aufgenommen.
Eine Erhöhung der Hämoglobin-Konzentration (Doping) spricht als Indiz sehr für einen chronisches Cannabis-Konsum.
... wird wie bei der Wasserpfeife (Shisha) eine erhebliche Menge an CO (Kohlenmonoxid) inhaliert. Die Folgen einer CO-Intoxikation sind damit vorhersagbar.
... total ungesund. Ein Joint so schädlich wie eine ganze Packung Zigaretten (Zitat aus dem Internet).
... drängt!
Der Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Burkhard Blienert, hat beim Tabakkonsum von „massivem Handlungsbedarf“ gesprochen. Er fordert, „jetzt die Vereinbarungen aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen und dafür zu sorgen, dass für Zigaretten und Co. nicht mehr geworben werden darf und es auch kein Sponsoring durch die Tabakindustrie mehr gibt.“ (dpa, Berlin, 20.04.2024). Es fehlt ein Kommentar zur Cannabis-Legalisierung!
Ein WHO-Bericht „Wie Europas Kinder trinken und dampfen“ zeigt, dass Heranwachsende in erheblichem Maß Suchtmittel konsumieren. Kiffen: Insgesamt 6 % der 15-Jährigen gaben an, im vergangenen Monat Cannabis konsumiert zu haben (SZ 26.04.2024).
Hinweis zur Messung von COHb.