Sowohl Volumenersatzlösungen (volume replacement) zum Ersatz intravasaler Flüssigkeit (Blut bzw. Plasma) als auch Infusionslösungen zur Flüssigkeitssubstitution (fluid substitution) im Sinne einer Kompensation fehlender Flüssigkeitszufuhr und / oder kutaner, enteraler und renaler Verluste sollten im Idealfall „physiologisch“ zusammengesetzt sein. Damit werden iatrogene Änderungen der Osmolalität, des Elektrolyt- und des Säure-Basen-Status des Patienten vermieden und Störungen automatisch korrigiert. Für den Arzt hat dies den entscheidenden Vorteil, dass - abgesehen vom zugeführten Volumen - eine Überdosierung mit Sicherheit ausgeschlossen ist. Somit wäre jede Infusionslösung im Idealfalle wie das menschliche Plasma (Tab. Plasma und Basislösungen) oder die Extrazellularflüssigkeit zusammengesetzt. Dieser Forderung stehen Probleme von Seiten der Galenik, also den pharmazeutischen Erfordernissen der Zubereitung in Form der Elektroneutralität und der Bikarbonat-Problematik entgegen.
Die Zufuhr jeder Infusionslösung kann die Zusammensetzung des Blutes bzw. Plasmas sowie des Extrazellularraumes (EZR) verändern, für einen Erwachsenen mit einem Körpergewicht (KG) von 75 kg mit 15 l (20 % des KG) angenommen, das Plasmavolumen eingeschlossen. Diesbezügliche Bilanzierungen vernachlässigen einen möglichen Austausch der zu betrachtenden Substanz mit dem Intrazelluarraum (IZR). Diese Annahme ist berechtigt, weil praktisch alle physiologischen Regulationsprozesse zum Ziel haben, den Intrazellularraum vor Veränderungen zu schützen.
Folgende Beispiele werden dazu aufgeführt: