Empfehlungen zur Diagnostik unter Hypothermie

Die Publikation Optimierung des Säure-Basen-Status unter Hypothermie enthält folgende klinisch relevante Empfehlung:

  • Zur Diagnostik
    Will man die vom Blutgas-Analysator gemessenen Werte für pO2 und pCO2 kennen, dann sollte man immer die aktuelle Patienten-Temperatur am Gerät eingeben, weil man dann in jedem Fall die richtigen Werte erhält. Benötigt man den Base Excess, dann ist dies egal, weil der BE absolut unabhängig von der Temperatur ist, auch ohne Temperatur-Korrektur wird er in jedem Falle selbst mit den dann "merkwürdigen" Werten für pH und pCO2 richtig berechnet. Der auf die Körpertemperatur korrigierte pH dient, wenn überhaupt, nur zur Diagnostik Azidose oder Alkalose.
  • Zur Therapie
    Die richtige Beatmung, üblicherweise auf pCO2 40 ± 5 mmHg, orientiert sich am Kapnometer, die mögliche Kontrolle erfolgt über den Temperatur-korrigierten paCO2; der Temperatur-unabhängige BE kann in jedem Falle zur Therapie verwandt werden.
  • Also: Die aktuelle Temperatur am Gerät einstellen, das ist zwar lästig, man fährt damit aber immer richtig, weil man keine "neuen Normalwerte" für pH (7,40), pCO2 (40 mmHg), pO2 (70 – 90 mmHg) und BE (± 0 mmol/l) zu lernen braucht.

Anmerkung
Dieser Publikation vorausgegangen ist ein Rätsel und seine Auflösung in 2005.