Wissenschaftliches Fehlverhalten

Causa K. Meßmer

Die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Herrn Prof. Dr. Konrad Meßmer durch die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI) im Jahre 2017 wurde in Physioklin am 17.01.2018 deutlich kritisiert.

Nachfolgend wurde – ohne Erfolg – bei folgenden Institutionen versucht, Interesse an der Causa Meßmer zu wecken:

  • Deutsche Forschungsgemeinschaft (Bonn),
  • Beauftragte für die Selbstkontrolle in der Wissenschaft der LMU München,
  • Gremium des Ombudsman für die Wissenschaft (Berlin),
  • Präsident der DGAI (München).
  • Ebenfalls – ohne Erfolg – wurde der Karger Verlag (Basel) um eine Zurückziehung der beiden kritisierten Publikationen aus den Jahren 1971 und 1972 gebeten, da dieser Verlag maßgeblich für die Entstehung und weiteren Verbreitung der manipulierten Abbildung verantwortlich war.

Die angefügte Dokumentation Wissenschaftliches Fehlverhalten – Causa Konrad Meßmer enthält die kritisierten Fakten.

Ist das wissenschaftliche Fehlverhalten von K. Meßmer verjährt?

Herr Gerhard Dannemann (Professor für Recht, Wirtschaft und Politik am Großbritannien-Zentrum der Humboldt-Universität zu Berlin) hat freundlicherweise zwei Publikationen zur Verfügung gestellt, aus denen zitierfähige Aussagen zur Verjährung wissenschaftlichen Fehlverhaltens (hier speziell von Plagiaten) entnommen wurden.

  • Zitate aus Forschung & Lehre 07-012 (Verjährungsfrist für Plagiatsvergehen? Contra Plagiate verjähren nicht).
    "Zu denken gibt auch der Fall eines Wissenschaftlers, der von 1974 bis 2007 trotz zunehmender Hinweise nahezu unbehelligt seriell plagiieren und dabei internationale Meriten anhäufen konnte (de.gottiplag.wikia.com). Man kann mit beachtlichen Gründen meinen, dass die Dissertation der Bundesforschungsministerin geschlagene 31 Jahre nach der Annahme nicht wieder auf den Prüfstand gestellt werden soll."
    Dazu die Süddeutsche Zeitung vom 04.09.2014: Nach einem Treffen aller Dekane der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität ist klar: Die frühere Bundesbildungsministerin Annette Schavan muss den Hochschulrat verlassen.

  • Zitate aus Forschung & Lehre 04 - 2015 (Viel Licht und noch mehr Schatten. Wie Universitäten auf Plagiatsdokumentationen reagieren).
    "Als Bedrohung wird wohl nicht der Verstoß gegen gute wissenschaftliche Praxis empfunden, sondern dessen Bekanntwerden."
    "Während manche Universitäten für detaillierte Dokumentationen dankbar sind, halten andere den Überbringer schlechter Nachrichten wohl für den Hauptübeltäter, den es auf Distanz zu halten gilt."
    Diese Distanz spürt auch RZ (Mainz), der einen der größten medizinischen Wissenschaftsskandale von Herrn F. Herrmann (Habilitation in Mainz) und Frau M. Brach (Promotion in Mainz) erleben musste und der, wie viele Kollegen auch, vom Anästhesisten J. Boldt (Kongress-Präsident der DGAI 2009) mit ca. 85 manipulierten Publikationen getäuscht wurde.

Fußnote

Am Tag der Veröffentlichung in Physioklin (05.11.2018) wurde den oben genannten vier Institutionen sowie dem Verlag angeboten, Kommentare – nach Absprache – an dieser Stelle veröffentlichen zu lassen.